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INDIVIDUALISIERUNG
Würde, Mut und Trost
Der Name 'Wir-sind-wichtig' dieser wirtschaftsnahen Initiative beschreibt die verbreitete Selbsteinschätzung moderner Individualisten. Sich ihrer Einzigartigkeit bewusste und von Bindungszwängen weitestgehend befreite Menschen bilden das Rückrad einer leistungsfähigen Ökonomie sowie eines expandierenden Wohlfahrtsstaats. Und das ist gut so.
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ÖKONOMIE
Die Wirtschaft zeigt sich glücklich
Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sollten den Gelderwerb im Allgemeinen und die berufliche Karriere im Besonderen als Dreh- und Angelpunkte modernen Lebens aufwerten. Illusionen schutzspendender familiärer Bindungen sind trügerisch und gefährlich. Viel eher müssen Karrierefrauen und Karrieremänner gewürdigt, ermutigt und getröstet werden.
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GLÜCK
Die domestizierende Frau
Fortschrittliche Frauen haben die modernen westlichen Männer endlich da, wo sie sie haben wollen: Weg vom Schreibtisch und zu Hause auf dem Sofa. Jetzt sollten sich eigentlich Glück und Zufriedenheit einstellen, denn die kastrierten Herren der Schöpfung können sich nun endlich den jahrhundertelang vernachlässigten weiblichen Bedürfnissen widmen.
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SURREALISMUS
Deutschland schafft sich ab ...
... und befindet sich dabei in guter Gesellschaft mit dem Rest der westlichen Welt. Worüber Selbsthasser und Misanthropen sich vielleicht zu Recht freuen, kann die Wirtschaft auf keinen Fall hinnehmen: Europa und Nordamerika müssen mit enormer Zuwanderung dagegen ankämpfen, aus quantitativen Gründen künftig eine kleinere Rolle in der Welt zu spielen. |
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"In unser aller Interesse: Gegen Misogynie und Misandrie ! Denn beides zusammen ergibt Misanthropie." (Ursula Reifenstein-Herbig, Projekt 'WIR-SIND-WICHTIG')
"Der moderne Mensch - auch wenn er vielleicht nicht so aussieht - ist sehr verwundbar und verunsichert." (Sonja Peters, 'BÜNDNIS ZUR BEIBEHALTUNG DER EINWOHNERHÖHERWERTUNG')
"Sie sind überflüssig, vollkommen überflüssig. Herzlichen Glückwunsch !" (Michael Gaida)
"Am schlimmsten ist die Einsamkeit zu zweit." (Erich Kästner)
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LOBBYARBEIT
Einsatz für Wir sind wichtig
Manuela Holpert-Mang ist der Überzeugung, dass das Stiftungsgeld bei der Initiative `Wir sind wichtig – der Wirtschaft zuliebe´ am besten angelegt wäre. Unterstützt die Gruppe doch seit Jahren moralisch jene Menschen, denen die vollständige Ausrichtung ihres Lebens nach den Bedürfnissen der Ökonomie zunehmend Probleme bereitet.
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PRESSE-HYPE
Tag des Glücks als Schlagzeile
Kritik an den Folgen der individualisierten Gesellschaft ist potentiell unbequem. Gerade die Redakteure der Massenmedien halten sich hier auffällig zurück, Daher setzte moderne21 für die 'wir-sind-wichtig'-Initiative zunächst auf den üblichen und bewährten `Betroffenheits-Jargon´ für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Die positive Resonanz gab den Aktivisten recht.
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GLOBALISIERUNG
Kreative Mitte
Die forcierte Globalisierung fordert den Menschen große Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft ab. Oft ohne, dass diese sich dessen bewusst sind. Dahinter steckt zwar keine böse Verschwörung, aber weil der Verzicht auf Familienleben und emotionale Stabilität kein Pappenstiel ist, muss die `kreative Mitte´ den Menschen mit Zerstreuung Trost verschaffen.
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GENTRIFIZIERUNG
Vom Hype zum Bashing
Der Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg ist weit über die Grenzen der Hauptstadt bekannt und gilt gemeinhin sowohl als Synonym für erfolgreiche Gentrifizierung als auch als Geburtsstätte der `digitalen Bohème´ sowie des `Latte-Macchiato´-Kultes. Hier und dort regt sich im urbanen Nabel der Welt jedoch auch Widerstand gegen den Hype um die `Generation Single´.
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ZIVILGESELLSCHAFTLICHE INITIATIVEN UNTER DEM DACH VON moderne21:
DIE NAMEN DER BETEILIGTEN SIND AUF DEN JEWEILS VERLINKTEN SEITEN AUFGEFÜHRT
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INITIATIVE
'WIR SIND WICHTIG'
Immer mehr Menschen treten wegen ihrer Unentbehrlichkeit in Beruf und neuen Medien in ihrem
Sozialleben kürzer. Sie bringen große Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft und damit das Gemeinwohl.
Der daraus häufig resultierende Verzicht auf Familienleben und emotionale Stabilität ist kein Pappenstiel.
Die Initiative 'Wir-sind-wichtig' zollt den modernen Bürgern zusammen mit der Politik daher größten Respekt.
Eine wachsende Zahl von Menschen tritt wegen ihrer subjektiv empfundenen beruflichen
Unentbehrlichkeit in ihrem Sozialleben immer kürzer. Unabhängig davon, ob sie tatsächlich
unersetzbar sind oder nicht, bringen sie große Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft und
damit das Gemeinwohl. Der daraus sehr häufig resultierende Verzicht auf Familienleben,
elementare Glückserfahrungen und emotionale Stabilität ist nicht zu leugnen. Die Millionen
Einzelkämpfer müssen daher von Initiativen wie 'Wir-sind-wichtig' gewürdigt, ermutigt und
getröstet werden. Den Menschen soll ihr Unbehagen genommen und mit Hilfe von Aktionen,
Diskussionen und der Dokumentation moderner Biographien gezeigt werden, dass sich
Individualisierung und Marktwirtschaft sehr gut miteinander vereinbaren lassen.
Hinter Wir-sind-wichtig stehen neben Vertretern aus Politik, der boomenden Selbstverwirklichungsindustrie
und Gewerkschaften Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und
gleichzeitig der Notwendigkeit ihrer Opfer für die Wirtschaft vergewissern wollen. Es sollte
vor allem von der Politik aufrichtiger als bisher kommuniziert werden, dass beruflicher
Erfolg nun einmal der Fetisch der modernen Zeit ist, dessen Nebenerscheinungen wie
Einsamkeit und familiäre Entwurzelung adäquat durch Geld, Sozialarbeit oder neue Medien
zu lösen sind. Durch Konsumchancen können Einsamkeitsgefühle kompensiert werden,
beruflicher Erfolg kann fehlende Bestätigung im sozialen und familiären Bereich ersetzen.
Den Menschen wird heute statt zu Hause in ihren Unternehmen vermittelt, dass sie einzigartig
und wichtig sind. Sie fühlen sich dort unabkömmlich und wollen nicht riskieren, ihre Lebenskraft
und ihre Kreativität für anfällige soziale Bindungen drohendem Verschleiß auszusetzen.
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INTEGRATION
Ausgestreckte und hilfreiche Hand
Die Aktivisten von Wir-sind-wichtig helfen dem Staat, die altmodische Illusion schutzspendender
sozialer Bindungen in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft als gefährlich
zu entlarven.
Deren vermeintliche Funktion als `Sicherheitsspender´ wurde insbesondere von
Soziologen bereits im vorigen Jahrhundert als Trugbild entlarvt und von vorausschauenden
Politikern durch einen soliden und großzügigen Wohlfahrtsstaat ersetzt. Dieser sorgt weitgehend
frei von menschlicher Irrationalität seither für Verlässlichkeit im Leben der Deutschen und
garantiert so das Funktionieren von Wirtschaft im Großen und Privatleben im Kleinen.
Wegen der Unverzichtbarkeit beruflichen Erfolgs für die Selbstverwirklichung hatten bereits
führende Vertreter der 68er-Generation einengende gesellschaftliche Normen und Werte als
Hindernisse für den Individualismus erkannt und erfolgreich bekämpft. Ihre geistigen Erben
verstehen es sehr gut, ökonomisch funktionalisierte Sexualität mit den Grundsätzen des
Feminismus und der Single-Gesellschaft zu verknüpfen. Ungünstig wirkt sich hierbei
allenfalls die wegen politisch gebotener Maßnahmen wie dem Gender-Mainstreaming rapide
abnehmende Anziehung zwischen den ehemals sehr gegensätzlichen Geschlechtern aus.
Der Initiative zufolge sind moderne Gesellschaften, deren Sozialstrukturen sich – unterstützt
von Wirtschaft und Politik - radikal im Umbau befinden, von einer grundsätzlich positiven
Haltung gegenüber staatlichem Wirken geprägt. Antietatistische Einstellungen, wie etwa
Margaret Thatchers Aussage, nach der es keine Gesellschaft gäbe, sondern „nur Individuen,
die für ihre Familie und ihre Nachbarn sorgen“, können daher keine Oberhand gewinnen. Die
Akzeptanz staatlicher Sozialleistungen ist im Gegenteil gestiegen, da das Arbeitseinkommen
wegen wachsender Abgabenquoten selbst für Alleinstehende und Kinderlose oft nicht
ausreicht. `Wir-sind-wichtig´ kritisiert jedoch, dass viele Massenmedien noch immer zu
einseitig über die sehr subjektiven Schattenseiten karriereorientierter Lebensbiografien
berichten. Das Phänomen `Einsamkeit in der Single-Gesellschaft´ wird unnötig dramatisiert –
bewährte Lösungen, wie beispielsweise Haustiere, werden hingegen zu selten aufgezeigt.
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INDIVIDUALISIERUNG
Würde, Mut und Trost
'Wir sind wichtig' ist eine zivilgesellschaftliche Initiative der offenen Politik- und Kunstplattform moderne21. Sie unterstützt seit sechs Jahren Politik und Wirtschaft dabei, die berufliche Karriere als Dreh- und Angelpunkt modernen Lebens aufzuwerten.
Eine wachsende Zahl von Menschen tritt wegen ihrer subjektiv empfundenen beruflichen Unentbehrlichkeit in ihrem Sozialleben immer kürzer. Unabhängig davon, ob sie tatsächlich unersetzbar sind oder nicht, bringen sie große Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft und damit das Gemeinwohl. Der daraus sehr häufig resultierende Verzicht auf Familienleben, elementare Glückserfahrungen und emotionale Stabilität ist nicht zu leugnen. Die Millionen Einzelkämpfer müssen daher von Initiativen wie 'Wir-sind-wichtig' gewürdigt, ermutigt und getröstet werden. Den Menschen soll ihr Unbehagen genommen und mit Hilfe von Aktionen, Diskussionen und der Dokumentation moderner Biographien gezeigt werden, dass sich Individualisierung und Marktwirtschaft sehr gut miteinander vereinbaren lassen.
Hinter Wir-sind-wichtig stehen neben Vertretern aus Politik, der boomenden Selbstverwirklichungsindustrie und Gewerkschaften Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und gleichzeitig der Notwendigkeit ihrer Opfer für die Wirtschaft vergewissern wollen. Es sollte vor allem von der Politik aufrichtiger als bisher kommuniziert werden, dass beruflicher Erfolg nun einmal der Fetisch der modernen Zeit ist, dessen Nebenerscheinungen wie Einsamkeit und familiäre Entwurzelung adäquat durch Geld, Sozialarbeit oder neue Medien zu lösen sind. Durch Konsumchancen können Einsamkeitsgefühle kompensiert werden, beruflicher Erfolg kann fehlende Bestätigung im sozialen und familiären Bereich ersetzen. Den Menschen wird heute statt zu Hause in ihren Unternehmen vermittelt, dass sie einzigartig und wichtig sind. Sie fühlen sich dort unabkömmlich und wollen nicht riskieren, ihre Lebenskraft und ihre Kreativität für anfällige soziale Bindungen drohendem Verschleiß auszusetzen.
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ÜBER UNS II
Es gibt sehr wohl eine Gesellschaft !
... und was für eine: Sie wird immer vollkommener und perfekter, dank der Experten und der Fachleute, die von Staats wegen daran arbeiten, die elementaren Besonderheiten menschlicher Existenz mit den berechtigten Interessen der Wirtschaft in Einklang zu bringen.
Die Aktivisten von Wir-sind-wichtig helfen dem Staat, die altmodische Illusion schutzspendender sozialer Bindungen in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft als gefährlich zu entlarven. Deren vermeintliche Funktion als `Sicherheitsspender´ wurde insbesondere von Soziologen bereits im vorigen Jahrhundert als Trugbild entlarvt und von vorausschauenden Politikern durch einen soliden und großzügigen Wohlfahrtsstaat ersetzt. Dieser sorgt weitgehend frei von menschlicher Irrationalität seither für Verlässlichkeit im Leben der Deutschen und garantiert so das Funktionieren von Wirtschaft im Großen und Privatleben im Kleinen. Wegen der Unverzichtbarkeit beruflichen Erfolgs für die Selbstverwirklichung hatten bereits führende Vertreter der 68er-Generation einengende gesellschaftliche Normen und Werte als Hindernisse für den Individualismus erkannt und erfolgreich bekämpft. Ihre geistigen Erben verstehen es sehr gut, ökonomisch funktionalisierte Sexualität mit den Grundsätzen des Feminismus und der Single-Gesellschaft zu verknüpfen. Ungünstig wirkt sich hierbei allenfalls die wegen politisch gebotener Maßnahmen wie dem Gender-Mainstreaming rapide abnehmende Anziehung zwischen den ehemals sehr gegensätzlichen Geschlechtern aus.
Der Initiative zufolge sind moderne Gesellschaften, deren Sozialstrukturen sich ? unterstützt von Wirtschaft und Politik - radikal im Umbau befinden, von einer grundsätzlich positiven Haltung gegenüber staatlichem Wirken geprägt. Antietatistische Einstellungen, wie etwa Margaret Thatchers Aussage, nach der es keine Gesellschaft gäbe, sondern ?nur Individuen, die für ihre Familie und ihre Nachbarn sorgen?, können daher keine Oberhand gewinnen. Die Akzeptanz staatlicher Sozialleistungen ist im Gegenteil gestiegen, da das Arbeitseinkommen wegen wachsender Abgabenquoten selbst für Alleinstehende und Kinderlose oft nicht ausreicht. `Wir-sind-wichtig´ kritisiert jedoch, dass viele Massenmedien noch immer zu einseitig über die sehr subjektiven Schattenseiten karriereorientierter Lebensbiografien berichten. Das Phänomen `Einsamkeit in der Single-Gesellschaft´ wird unnötig dramatisiert ? bewährte Lösungen, wie beispielsweise Haustiere, werden hingegen zu selten aufgezeigt.
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EN DETAIL
Was bisher bei 'WIR-SIND-WICHTIG' geschah
Die sich satirischer Mittel bedienende Initiative `Wir-sind-wichtig´ startete Ende 2008 und stieß von Beginn an auf reges Interesse der Öffentlichkeit sowie der veröffentlichten Meinung.
Die neue Initiative wurde umgehend im Internet diskutiert u.a. im Erwerbslosen Forum. Zum Auftakt fand im Oktober 2008 im Berliner Kunsthaus Tacheles eine Podiumsdiskussion (Ausschnitt) mit Daniel Fallenstein und weiteren 'Freunden der offenen Gesellschaft' statt. Über die Initiative berichteten u.a. der WDR sowie der Deutschlandfunk. Vor drei Jahren gab es bereits ein Vorläuferprojekt von Wir-sind-wichtig in Form eines satirischen Hedonisten-Bashings mit dem Titel 'Groupiedämmerung'. Es hatte eher unterhaltenden Charakter und wurde als Hörspiel vertont. Der 'Hörspiegel' schrieb damals: "Hier wird in 38 Minuten ein Bild erschaffen, welches sich von den üblichen Themen von Hörspielen abhebt. Interessante Unterhaltung mit Nachwirkung." Und auch die taz-Berlin stimmte ein: "Lühr nutzt das Medium Hörspiel, um auf das Meinungsmonopol der Massenmedien aufmerksam zu machen.", vermutlich jedoch ohne sich dabei selbst als marktbeherrschend einzustufen.
Einen großen Schub an Glaubwürdigkeit und Boulevard-Credibility sicherte sich 'Wir-sind-wichtig' durch die Zusammenarbeit mit der bekannten Hamburger Journalistin und Kolumnistin Ursula Reifenstein-Herbig ("Die klitzekleinen Unterschiede", "Single-Menschen - alleine und glücklich"), die das Projekt als Patin betreut. Die eloquente Powerfrau hat sich mittlerweile wieder mit dem moderne21-Aktivisten Leo Greller und dessen Manager Ludwig 'Ludo' Kamberlein ausgesöhnt, nachdem der zu Kurzschluss-handlungen neigende Liedermacher Greller unbewiesenermaßen ein Filmrequisit aus der Winterhuder Villa der Erfolgsautorin entwendet hatte, das inzwischen erfreulicherweise wieder auf seinen alten Platz im Hause Reifenstein-Herbig zurückgefunden hat.
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INDIVIDUALISIERUNG
Der Blick auf uns selbst
Der Name 'Wir-sind-wichtig' der jüngsten Initiative beschreibt eine stark verbreitete Selbsteinschätzung moderner Individuen. Sich ihrer Einzigartigkeit bewusste und von Bindungszwängen weitestgehend befreite Menschen sind das Rückrad einer leistungsfähigen Wirtschaft und eines expandierenden Wohlfahrtsstaats. Bei der Kunstplattform moderne21 hat man die stetig wachsende Zahl durchökonomisierter Biografien, die den Anforderungen des kapitalistischen Marktsystems voll und ganz gerecht werden, bereits seit mehreren Jahren aufmerksam verfolgt und will die Millionen Einzelkämpfer mit dem neuen Projekt würdigen, ermutigen und trösten.
Die Hamburger People-Journalistin Ursula Reifenstein-Herbig, die das Projekt betreut, hält es für wichtig, dass die psychologischen Folgen des Wirkens mehrerer Generationen von Sozial- und Wirtschaftspolitikern sowie von Managern endlich einmal im Rahmen einer ambitionierten und ungewöhnlich ehrlichen Projektreihe dokumentiert werden.? Die Bürger bringen mittlerweile große private Opfer für das reibungslose Funktionieren von Wirtschaft und Sozialstaat, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar gewesen wären. In der Folge fühlen sie sich berechtigterweise einfach zu wichtig, um ihre Lebenskraft und ihre Kreativität für anfällige soziale Bindungen in Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft drohendem Verschleiß auszusetzen. Dass viele als Ausgleich für wachsende Einsamkeit auf Konsum und Selbstverwirklichung setzen, ist doch nur zu verständlich. Sollen wir ihnen ihren einzigen Trost etwa madig machen ?, fragt Reifenstein-Herbig und klingt dabei ehrlich bekümmert.
Zusätzliche Identitäten und riesige anonyme Freundschaftsnetzwerke im Internet sind im Kommen und nichts, weswegen moderne Individualisten sich schämen sollten. Die Menschen mögen früher lebenslange und verlässliche soziale Bindungen miteinander eingegangen sein ? heute kann sich jeder mit seinen vielen Talenten überall wenn nicht ständig als Superstar so doch wenigstens als ewiger Geheimtipp im Netz oder in der kleinen Galerie nebenan fühlen.
Die Macher von Wir-sind-wichtig interpretieren das als zivilisatorischen Fortschritt, den sie moralisch unterstützen wollen.
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GLEICHBERECHTIGUNGModerne Frauen (sind keine Tussis)
Wer würde nicht auf Dauer Verhärmt oder frustriert, wenn einem immer wieder der zustehende Respekt und die verdiente Anerkennung für geleistete Arbeit und für Opfer vorenthalten werden ? Moderne Frauen jedenfalls widerstehen dieser Versuchung - auch wenn sie vielfach gegen bösartige Klischees ankämpfen müssen, die von `glücklichen´ Familienmüttern oder konservativen Männern in die Welt gesetzt wurden, um den fortschrittlichen Liliths ihr selbstbestimmtes Leben zu versauern.
Auf musikalischer Ebene legten vor 16 Jahren die frechen Tic Tac Toe in der Bundesrepublik den Grundstein für gleichberechtigtes Gedudel. Sabrina Setlur, deren feminine Ausstrahlung durch ihre Vorliebe für Fäkalausdrücke keinen Schaden nahm, konnte erfolgreich darauf aufbauen. Vollendet wurde diese Entwicklung schließlich von der pornorappenden Lady Bitch Ray. Die Multikulti-Gesellschaft bescherte damit diesem Land eine Reihe ausgezeichneter Sängerinnen, die ihren Macho-Kollegen kein bisschen nachstehen. Auch im Privatleben sehen sich in Karriere und Beruf erfolgreiche Frauen häufig von fortschrittsblinden Männern ignoriert oder mit der `Begründung´ zurückgewiesen, dass `man(n) sich lieber an das Original halte´, seine Freizeit daher bevorzugt mit seinen Kumpels verbringe und seine übrigen sexuellen Bedürfnisse mit Hilfe von Liebesarbeiterinnen bewältige. Da Prostitution hierzulande anders als im fortschrittlicheren Schweden für die männlichen Freier noch nicht strafbar ist, muss diese Haltung als diskriminierend gesehen werden.
Militärisch ist es ein Fortschritt, wenn Feinde der offenen Gesellschaft künftig von Frauen und Männern gleichermaßen staatlich angeordnete körperliche Gewalt zugefügt bekommen. Die geringere Kampfkraft von Frauen, die Jahrtausende bei der Kriegführung berücksichtigt wurde, ist im High-Tech-Zeitalter obsolet geworden. Moderne Frauen sind damit nicht nur die besseren, die `neuen´ Männer, sondern auch die vollkommeneren Kämpferinnen. Schließlich tritt dadurch, dass die harmonische Konsensfindung zunehmend an Bedeutung gewinnt, die harte Konfrontation zwischen unterschiedlichen Meinungen immer mehr in den Hintergrund. Die Political Correctness - gestützt von den Expertinnen und Experten aus Brüssel - setzt sich auf allen Ebenen immer mehr durch und auch die Politik in Deutschland wird dank Quotenregelungen erfreulicherweise immer femininer. |
VORURTEILE
Moderne Männer (sind keine Opfer)
Immer wieder sehen sich moderne Männer Schmähungen und Spott von Seiten vermeintlich
`richtiger´ Männer sowie hoffnungslos altmodischer Frauen ausgesetzt. Solchen Anfeindungen muss
entschieden entgegen getreten werden. Die neuen Generationen fortschrittlicher Männer bilden
im Einklang mit modernen Frauen schließlich die Basis für eine gerechte und gute Gesellschaft.
Moderne Männer sind emanzipiert und akzeptieren Frauen als ebenbürtige Partnerinnen, sowohl im Privatleben als auch im beruflichen sowie im kulturellen Bereich. Sie haben den immer wieder von Misanthropen und Maskulisten heraufbeschworenen Penisneid gegenüber von Politik und Gesellschaft zu Recht geförderten Karrierefrauen voll im Griff. Wenn moderne Männer keine `richtigen´ Männer mehr sein dürfen, dann bleiben sie häufig `große Jungs´. Von den gegenderten, dauercomputerspielenden und twitternden `männlichen´ Bewohnern der immer erfolgreicher werdenden bundesweiten Hotelkette `Mama´ geht zum Glück keine Gefahr mehr für moderne und gerechte Gesellschaften aus.
Moderne Männer akzeptieren, dass es im Zuge der Gegenbewegung zur jahrhundertelangen Männergewalt von weiblicher Seite teilweise zu verständlichen Überreaktionen mit `Nachholcharakter´ kommt. Häusliche Gewalt gegen Männer, von Boulevardmedien zu einem Tabu-Thema verklärt, stellt aber dennoch die absolute Ausnahme im täglichen Leben dar. Vorurteile sind nicht die Sache moderner Männer. Sie setzen sich vielmehr gegen Diskriminierung ein und beziehen mutig Stellung gegen den Hass. Rücksicht im täglichen Miteinander ist für sie hingegen kein Thema, assoziieren sie diese doch zu Recht mit vormodernen patriarchalen Gesellschaften und entlarven damit den autoritären Charakter dieser Eigenschaft. Hierfür kann man ihnen eigentlich gar nicht genug danken. Dennoch sei an dieser Stelle ein Anfang gemacht.
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BETROFFENHEIT
Die Opfer der Individualisierung
Der Aktion 'Wir-sind-wichtig' geht es um die Verlierer der Individualisierung, um die Opfer des gelebten modernen Kapitalismus. Wir betrachten mit Sorge, dass die zum Teil sehr negativen Auswirkungen der Single-Gesellschaft in Politik und Medien sehr selten und wenn, dann sehr einseitig thematisiert werden. Es existiert eine Schweigespirale in Hinblick auf extreme Vereinsamungs- und Entfremdungsprozesse in der Bevölkerung. Dahinter steht keine Verschwörung, sondern ein enormer Konformitätsdruck. Einsamkeit ist ein `Loserthema´ mit einem sehr niedrigen Coolnessfaktor.
Der Titel `Wir-sind-wichtig´ beschreibt einen Gemütszustand durch den sich immer breitere Bevölkerungsschichten über individuell verpfuschte Lebensbiografien hinwegzutrösten versuchen. Nach dem Motto „Ich bin zwar einsam und unglücklich – aber ich habe mich ja schließlich für etwas Höheres, Wichtigeres aufgeopfert: Für meinen Beruf, für meine einzigartigen Hobbys, für meine kurze Berühmtheit in Fernsehen oder im Internet oder für andere, die weniger privilegiert leben müssen als ich usw.“ Das ist nicht für alle aber für VIELE Menschen ein gefährlicher Trugschluss. Individualisierung und Marktwirtschaft vertragen sich sehr gut miteinander. Vielleicht zu gut.
Wir wollen eine ehrliche gesellschaftliche Diskussion darüber, wieweit wirtschaftliche und ideologische Faktoren bereits Einfluss auf die Lebensgestaltung, auf Glück und Unglück der Menschen gewonnen haben. Ob der Preis für Selbstverwirklichung und Erfolg auf dem Arbeitsmarkt nicht doch zu hoch ist. Wir wollen Politik und Medien dazu bringen, ehrlich zu sagen: „Wenn Ihr Euch für die Single-Gesellschaft entscheidet, aus materiellen Gründen oder warum auch immer, ist das natürlich Euer gutes Recht – aber steht dann bitte auch für die Folgen gerade! Die Single-Gesellschaft ist nun einmal häufig egoistisch, kalt und rücksichtslos.“
Es dürfen natürlich keinesfalls Lebensstile kritisiert werden. Aber genauso wenig dürfen negative Auswirkungen verharmlost oder schöngeredet werden: Die Politik macht den Leuten vor, Probleme wie Einsamkeit und familiäre Entwurzelung seien irgendwie durch Geld oder Sozialarbeit zu lösen. Das sind sie nicht und das werden sie auch nicht sein.
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BETROFFENHEIT
Einsamkeit als Preis für ein marktkonformes Leben
Beruflicher Erfolg ist der Fetisch der modernen Zeit. Über seine Schattenseiten für die Lebensqualität vieler Menschen, bei denen seelische Störungen stetig zunehmen, wird jedoch erstaunlich oft geschwiegen. Dabei treten sie immer sichtbarer zutage.
Geschäftsmänner sind gesellschaftlich hoch angesehen, Karrierefrauen werden gefördert und bewundert. Häufig sind es ungebundene Singles, die sich einen komfortablen Lebensstil leisten können - verbunden mit dem Bewusstsein, eine wichtige Rolle für ihr Unternehmen zu spielen. Was jedoch in ihnen vorgeht, wenn sie abends die Tür zu ihrer leeren Wohnung hinter sich zuziehen oder wenn sie an einem schönen Tag alleine auf einer Parkbank sitzen und wieder einmal niemanden zum unterhalten haben, darüber wird nur selten in den Massenmedien berichtet. Einsamkeit hat keinen hohen Nachrichtenwert.
Für viele mehr oder weniger beruflich erfolgreiche Alleinstehende beginnt spätestens in der Mitte ihres Lebens das große Zweifeln über die Richtigkeit längst getroffener Entscheidungen zugunsten der Karriere und gegen traditionelle familiäre Bindungen. Dies gilt für Frauen und Männer gleichermaßen, auch wenn sich bei ihnen die sichtbarsten Auswirkungen unterentwickelter sozialer Bindungen voneinander unterscheiden: Frauen flüchten sich oftmals in Depressionen, Männer verweigern häufig das Erwachsenwerden. Es stellt sich schon seit langem die Frage, ob durchökonomisierte moderne Biografien nicht weit über ein erträgliches Maß hinaus den Anforderungen des kapitalistischen Marktsystems Rechnung zollen.
Die Berliner Aktions- und Politikplattform moderne21 widmet sich der Furcht moderner Individualisten vor der Einsicht, ihr Leben allzu sehr nach den Erfordernissen der Marktwirtschaft westlicher Prägung auszurichten und einen viel zu hohen Preis dafür zu zahlen oder bereits unwiderruflich gezahlt zu haben. Der Name der neuen Projektreihe `Wir sind wichtig´ spielt auf den von Politik, Wirtschaft und Medien immer wieder neu genährten Mythos an, ausschließlich über beruflichen Erfolg und `Karriere´ könne der eigenen Existenz Bedeutung verliehen werden.
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BETROFFENHEIT
Ego-Industrie weiter auf Wachstumskurs
Eine wachsende Anzahl von Menschen sieht sich konfrontiert mit steigendem Druck vom Arbeitsmarkt, fortschreitender Vereinsamung und dem Ausbleiben elementarer Glückserfahrungen. Früher kritisierte man diese Phänomene als `Entfremdung´ - heute hat man sich längst mit ihnen abgefunden. Massenmedien wie das Internet und das Privatfernsehen reagieren auf ihre Weise und nähren mit Blogs und Casting-Shows bei Unzufriedenen und Sinnsuchenden die Illusion von der eigenen Wichtigkeit. Das tröstet für den Moment.
Mit ihrem Leben unzufriedene Bürger werden von der boomenden Selbstverwirklichungsindustrie in dem Glauben bestärkt, anders als ihre Mütter und Väter etwas ganz Besonderes zu sein. So erscheinen ihnen ihre vielfach verkümmerten Biografien erträglicher. Tatsächlich fördert diese Einstellung nur die bedingungslose Unterwerfung moderner Frauen und Männer hinsichtlich der Zumutungen durch die globalisierte Marktwirtschaft. Elementare soziale Bindungen, auf die sich frühere Generationen verlassen konnten und wollten, werden gleichzeitig immer mehr verdrängt und vom Sozialstaat nur unzureichend durch Geldleistungen ersetzt.
Individualisierung und Marktwirtschaft gehen schon seit einiger Zeit eine für beide vorteilhafte Allianz ein, bei der Glück und Lebenssinn vieler Menschen auf der Strecke bleiben. Die Idee, die eigene Existenz weitestgehend den Erfordernissen einer ungebremsten Ökonomie anzupassen, hat sich in allen politischen Lagern durchgesetzt. Beruflicher Erfolg soll dabei Einsamkeit ausgleichen, Konsumexzesse fehlende Anerkennung ersetzen und Freizeit ausbleibenden Sinn.
Von der Politik und den Massenmedien sind keine Impulse für eine Umkehr vom eingeschlagenen Weg zu erwarten. So bleibt es kleinen Satireprojekten wie `Wir-sind-wichtig´ vorbehalten, die immer deutlicher zutage tretenden Negativfolgen der Individualisierung zu thematisieren und den Menschen Mut zu machen für Veränderungen.
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REALISMUS
Rückendeckung durch progressive Kräfte
Die bundesrepublikanische Wirtschaft kann mit der politischen Linken im Land ausgesprochen zufrieden sein, bei der der Verteilungsgedanke nach wie vor uneingeschränkt im Vordergrund steht. Bei Grünen, Linken und Sozialdemokraten haben alternative utopisch anmutende Überlegungen zum Glück keine Chance - etwa die, nach der wirtschaftliche Faktoren für das Leben der Menschen in einer Gesellschaft, in der angeblich längst alle Grundbedürfnisse der Bevölkerung abgedeckt sind, auf ein Minimum zurückgefahren werden sollten.
Solch eine nur von ganz wenigen Außenseitern eingeforderte einseitige Ausrichtung der großen Unternehmen sowie der Politik auf das vermeintliche 'Lebensglück' der einfachen Menschen könnte für ein Land, das dem internationalen und globalisierten Wettbewerb um Ressourcen und Wachstum ausgesetzt ist, verheerende Auswirkungen in den Rankings und Statistiken haben und wurde daher von den bundesdeutschen Entscheidungsträgern zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise als alternatives Politikziel in Erwägung gezogen.
Es gab in den frühen achtziger Jahren kurzzeitig bei den 'Grünen' Bestrebungen, das Primat der Wirtschaft für das Leben der Bürger in Frage zu stellen. Dieses unrealistische Ansinnen wurde jedoch sehr schnell durch verantwortungsbewusste mediale, gewerkschaftliche und vermutlich auch - Ehre wem Ehre gebührt - sozialdemokratische Einflüsse zurückgedrängt und ist zum Glück längst weitestgehend in Vergessenheit geraten. Initiativen wie 'Berliner MehrWert' helfen dabei, den Menschen in der gesamten Republik am Fallbeispiel der Hauptstadt zu verdeutlichen, wie mit Hilfe konsequenten Gender-Mainstreamings, professionell betriebener Gleichstellung und gerechter Quotierung sowie einer vertretbaren Staatsverschuldung und moderaten Inflation die Interessen von Wirtschaft, Politik und Bürgern harmonisch in Einklang zu bringen sind, ohne dass es zu Irritationen oder gar offenen Konflikten kommen muss.
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KLARTEXT
Warnung vor Karriereschäden durch Kinder
Die Europäische Kommission wirbt aktuell mit einer Anzeigenkampagne für mehr wirtschaftliche Gleichstellung zwischen Frauen und Männern. Hierbei wurde auch das Bildmotiv einer Kleinfamilie verwendet, das mit der Frage "Wird ein Kind meiner Karriere schaden ?" übertitelt ist. Die Alleinstehenden-Initiative `Wir-sind-wichtig´ begrüßt diese indirekte Warnung vor Familiennachwuchs bei anhaltender Benachteiligung von Frauen.
Im Anzeigentext heißt es: "Familiäre Pflichten sind ungleich verteilt. Bei Frauen tritt häufiger eine Unterbrechung der Berufstätigkeit auf und sie arbeiten anschließend oft nicht mehr Vollzeit. Dies ist der Grund, warum Frauen durchschnittlich 17,5% weniger verdienen als Männer." Zwar gibt die Anzeigenserie vor, Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern sollten überwunden werden, gleichzeitig werden durch den gewählten Slogan `Wird ein Kind meiner Karriere schaden ?´ jedoch Mädchen und Jungen in ein sehr kritisches Licht gestellt. In einer aus Steuergeldern finanzierten Kampagne geschah dies bisher noch nie so deutlich wie im vorliegenden Fall.
Ursula Reifenstein-Herbig von der Initiative `Wir-sind-wichtig´ lobt den Mut der Europäischen Kommission zur Ehrlichkeit: "Durch diese Kampagne fühlen meine MitstreiterInnen und ich uns nachhaltig in unserem Engagement unterstützt, die berufliche Karriere als Dreh- und Angelpunkt modernen Lebens gegenüber der überkommenen Institution `Familie´ aufzuwerten. Die Aussagen der EU-Kommission können unserer Ansicht nach als moderates Plädoyer gegen Kinder interpretiert werden, denn anderenfalls würde es sich der Logik zufolge ja um Erpressung handeln - nach dem Motto `entweder die Frauen in Europa bekommen 17,5% mehr Geld oder sie treten in einen Gebärstreik´." Eine derartige Drohung sei aus der Anzeige jedoch nicht herauszulesen. Ebenfalls sehr lobenswert, so Reifenstein-Herbig, sei die konsequente Vermeidung der emotional aufgeladenen Begriffe `Mutter´ und `Vater´ in der gesamten Anzeigenserie. Die mit diesen Reizworten oftmals verbundene Familienperspektive entspreche ohnehin kaum noch der Lebenswirklichkeit moderner EuropäerInnen. Dass die EU-Kommission zudem bei der Kampagne nicht der Versuchung erliege, die vermeintlich gerechte gleiche Entlohnung für kindererziehende Hausfrauen und beispielsweise PädagogInnen zu fordern, beweise der unter anderem mit satirischen Mitteln arbeitenden Initiative `Wir-sind-wichtig´ zufolge wirtschaftsfreundliche und familienkritische Weitsicht.
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PRESSE-HYPE
Stellungnahme zum 'Internationalen Tag des Glücks'
Eine wachsende Zahl von Menschen tritt wegen ihrer subjektiv empfundenen beruflichen Unentbehrlichkeit in ihrem Sozialleben immer kürzer. Unabhängig davon, ob sie tatsächlich unersetzbar sind oder nicht, bringen sie große Opfer für das Funktionieren der Wirtschaft und damit das Gemeinwohl. Der daraus sehr häufig resultierende Verzicht auf Familienleben, elementare Glücks-erfahrungen und emotionale Stabilität ist nicht zu leugnen.
Die Millionen Einzelkämpfer müssen daher von Initiativen wie 'Wir-sind-wichtig' gewürdigt, ermutigt und getröstet werden. Den Menschen soll ihr Unbehagen genommen und mit Hilfe von Diskussionen, satirischen Aktionen und der Dokumentation moderner Biographien gezeigt werden, dass sich Glück, Individualisierung und Marktwirtschaft bestens miteinander vereinbaren lassen.
Hinter 'Wir-sind-wichtig' stehen neben Vertretern aus Politik, Single-Industrie und Gewerkschaften Bürgerinnen und Bürger, die sich einbringen und gleichzeitig der Notwendigkeit ihrer Opfer für die Wirtschaft vergewissern wollen. Es sollte vor allem von der Politik aufrichtiger als bisher kommuniziert werden, dass beruflicher Erfolg nun einmal der Fetisch der modernen Zeit ist, dessen Nebenerscheinungen wie Einsamkeit und familiäre Entwurzelung adäquat durch Geld, Sozialarbeit oder Haustiere zu lösen sind.
Durch Konsumchancen können Einsamkeitsgefühle kompensiert werden, beruflicher Erfolg kann fehlende Bestätigung im sozialen und familiären Bereich ersetzen und damit ausbleibendes Glück synthetisieren.
Den Menschen wird heute statt zu Hause in ihren Unternehmen vermittelt, dass sie einzigartig und wichtig sind. Sie fühlen sich bei der Erwerbsarbeit unabkömmlich und wollen nicht riskieren, ihre Lebenskraft und ihre Kreativität für anfällige soziale Bindungen drohendem Verschleiß auszusetzen. Diese sich in der wachsenden Single-Gesellschaft verbreitende Haltung gilt es besonders am `Tag des Glücks´ zu thematisieren und zu fördern.
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REALISMUS
Ein flatterhaftes Phantom namens 'Glück'
Die Initiative „Wir-sind-wichtig!“ setzt sich nicht, wie man durchaus vermuten könnte, in erster Linie für ein glücklicheres Leben ein. Sie legt vielmehr den modernen Menschen nahe, zum Wohle gesellschaftlichen Fortschritts, der eng mit ökonomischen Fortschritt verflochten ist, das Primat des `Glücks´ zu überwinden. `Glück´ erweist sich ohnehin nur allzu oft als flatterhaftes Phantom.
Hier und dort mag der Eindruck entstehen, dass in einer auf Leistungsfähigkeit und Verwertbarkeit ausgerichteten Gesellschaft die Bürger permanent ihre Nützlichkeit für
den Arbeitsmarkt unter Beweis stellen müssen. Die Forderung danach, dass die Menschen gegenüber dem Staat ihre Existenz stärker rechtfertigen müssen, ist allerdings überzogen. Es sollte vielmehr von der Politik aufrichtiger als bisher kommuniziert werden, dass beruflicher Erfolg nun einmal der Fetisch der modernen Zeit ist, gegen dessen Nebenwirkungen, wie
Einsamkeit und familiäre Entwurzelung, also vermeintlich ausbleibendes Glück, es durchaus Gegenmittel gibt: So können etwa durch erweiterte Konsumchancen Einsamkeitsgefühle kompensiert werden und beruflicher Erfolg vermag fehlende Bestätigung im sozialen und familiären Bereich weitgehend zu ersetzen. Eine weiteres Hilfsmittel, von dem in den städtischen Ballungsräumen zunehmend und deutlich sichtbar Gebrauch gemacht wird, sind Haustiere.
Den Menschen wird heute statt zu Hause in ihren Unternehmen vermittelt, dass sie einzigartig und wichtig sind. Sie fühlen sich dort unabkömmlich und wollen nicht riskieren, ihre Lebenskraft
und ihre Kreativität für anfällige soziale Bindungen drohendem Verschleiß auszusetzen. Gegen diese Einsicht spricht auf den ersten Blick das Phänomen der Burn-Out-Kranken. Bei ihnen liegt das Problem jedoch eher darin, dass sie über gesellschaftskonforme Normen hinausschießen wollen. Sie sollten sich in ihrem verbleibenden Privatleben in stärkerem Maße dem Freizeitmarkt zuwenden.
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SURREALISMUS
Ignoranz der Kritiker
Wenn wir feststellen, dass erhöhte Konsumchancen ausbleibendes Glücksbefinden kompensieren können, ernten wir dafür natürlich Kritik. Der Konsumgesellschaft wird unterstellt, sie erzeuge
Entsolidarisierung, Vereinsamung und Entfremdung.
Den erwähnten Kritikern muss entgegengehalten werden, dass sie mit ihren Unterstellungen zweifellos recht haben, dass sie aber bitte das regelmäßige Votum der Bürger bei politischen Wahlen für die Systemparteien respektieren mögen, die ohne Ausnahme seit Jahrzehnten - und das gilt auch für vermeintlich 'linke' Parteien - wirtschaftliche Aspekte in der Vordergrund politischer Gestaltung stellen.
Auch Menschen, die die eigene Berufung und Selbstverwirklichung einem Engagement mit dem Arbeitsmarkt vorziehen, können gesellschaftlich integriert werden: Jede auf den ersten Blick auch noch so exotisch erscheinende neuartige `Berufung´ lässt sich mit etwas Geschick und guter Beratung - wenn es gar nicht anders geht auch durch die Jobcenter - in den Arbeitsmarkt integrieren. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist die logische Konsequenz aus längst eingeleiteten gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Entwicklungen sowie eine unverzichtbare Voraussetzung für die weitere Individualisierung der Gesellschaft und daher zu befürworten.
Kapitalismuskritikern, die vor der Ökonomisierung aller Lebensbereiche warnen und weltweit agierenden Protestlern und Aktivisten, für die 'Karriere' ein kapitalistischer Kampfbegriff ist und die das Primat der Wirtschaft brechen wollen, ist zu sagen: „Ihr habt einen wunderschönen Traum, den wir Euch aus vollem Herzen gönnen. Aber Politik, Medien und Wirtschaft werden zumindest hierzulande zum Wohle der Menschen und ihren legitimen Konsumbedürfnissen dafür sorgen, dass er im bestehenden System niemals Wirklichkeit wird.“
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Medienkritik
Von Hunden und Satirikern
Der staatsnahe und moralinsaure Kabarettist Max Uthoff vergriff sich jüngst in seinem Programm 'Moskauer Hunde', das er im auch mit Zwangsgebühren finanzierten 3satFestival 2020 vorstellte, im Ton als er die lieben Viecher sinngemäß als dumm und opportunistisch bezeichnete. Nicht nett war das und auch nicht sehr einfühlsam. Unsere Mitaktivisten von der zivilgesellschaftlichen und ebenfalls staatsnahen Initiative Wir sind wichtig - der Wirtschaft zuliebe werden seine tierverachtenden Ausführungen mit Grausen zur Kenntnis genommen haben, wo sie doch vor nicht allzu langer Zeit die mutige und engagierte politische Forderung lanciert hatten, Erziehungszeiten für Hunde von Karrieremenschen künftig als rentenrelevant anzuerkennen. Man kann nur hoffen, dass der entweder unüberlegt oder herzlos agierende Uthoff ihrer verdienstvollen Sache nicht allzu sehr geschadet hat. Er darf sich auch gerne entschuldigen.
Der RBB hat nach einem Shitstorm einen Podcast mit dem Kabarettisten und ehemaligen Hitler-Darsteller Serdar Somuncu nachträglich zensiert und das Original gelöscht. Vorher hatte der Sender um Entschuldigung gebeten, dass rassistische und sexistische Klischees bedient worden sein könnten. Politische Aktivistinnen, die die sogenannte 'Cancel Culture' vorantrieben, seien nach Somuncu sinngemäß vor allem hässliche Frauen, die keinen Sex hätten. Es ist gut und richtig, dass der Podcast zensiert wurde: Würde man Satiriker wie Somuncu mit solchen Meinungen unbehelligt lassen, dann würde er sich möglicherweise eines Tages als nächsten Schritt noch dazu ermutigt fühlen, linke Frauen nicht nur als hässlich und sexuell unbeachtet zu beschreiben, sondern darüber hinaus noch als herzenskalt, frustriert und misanthrop. Zum Glück gibt es hierführ aber keinerlei Anzeichen. Also gut, dass der RBB rettend eingeschritten ist, bevor es soweit kommen konnte !
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Klimaschädlicher Egotourismus
Das problematische 'Ich' hinter sich lassen
Die Probleme, die Menschen hinter sich lassen möchten, wenn sie sich auf Reisen begeben, können je nach Person und Situation variieren. Hier sind jedoch einige häufig genannte Probleme:
1. Beziehungsprobleme: Konflikte in Beziehungen, sei es mit dem Partner, Freunden oder der Familie, können sehr belastend sein. Viele Menschen möchten Frieden und Harmonie in ihren Beziehungen finden.
2. Gesundheitliche Probleme: Krankheiten oder andere Leiden können das Leben stark beeinträchtigen. Viele Menschen möchten ihre Gesundheit verbessern und ein gesünderes Leben führen.
3. Stress: Stress kann viele Ursachen haben, aber die meisten Menschen möchten einen Weg finden, um Stress abzubauen und ein ruhigeres und entspannteres Leben zu führen.
4. Finanzielle Sorgen: Viele Menschen möchten finanzielle Unsicherheit hinter sich lassen und ein stabileres Einkommen oder eine bessere finanzielle Situation erreichen.
5. Mangel an Sinn und Zweck: Viele Menschen suchen nach einem tieferen Sinn in ihrem Leben und möchten ein erfüllteres oder auch akzeptierteres Leben führen, indem sie ihre Leidenschaften und Ziele verfolgen.
6. Einsamkeit und Isolation: Einsamkeit kann sehr belastend sein und viele Menschen möchten Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen und auf ein unterstützendes soziales Netzwerk zurückgreifen können.
7. Unzufriedenheit mit sich selbst: Viele Menschen haben mit Selbstzweifeln und Unsicherheiten zu kämpfen und möchten lernen, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben.
Die Philosophie des Reisens kann auf verschiedene Weise interpretiert werden, da sie von verschiedenen Menschen auf unterschiedliche Weise erlebt wird. Grundsätzlich kann man sagen, dass das Reisen eine Suche nach neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und Perspektiven ist, die dazu beitragen können, das Verständnis für die Welt und für sich selbst zu erweitern.
Für manche Menschen ist das Reisen eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und neue Kulturen und Orte zu kennenzulernen. Für andere ist es eine Chance, ihre Komfortzone zu verlassen und sich auf ungewohnte und vielleicht auch unvorhersehbare Situationen einzulassen. Für andere wiederum ist es eine spirituelle Reise, bei der sie sich selbst besser kennenlernen und ihre spirituelle Praxis vertiefen können.
Insgesamt geht es bei der Philosophie des Reisens darum, verschiedene Perspektiven zu erkunden, sich für neue Erfahrungen zu öffnen und das eigene Verständnis für die Welt und für sich selbst zu erweitern.
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Vielfältiges Leben
Arbeit, Beziehungen, Interessen
Das Leben von normalen Menschen ist sehr unterschiedlich und vielfältig, da jeder Mensch seine eigene Geschichte und seine eigene Art zu leben hat. Es gibt jedoch einige gemeinsame Merkmale, die das Leben vieler normaler Menschen kennzeichnen:
Die meisten Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, ihrer Arbeit nachzugehen und ihre Fähigkeiten und Talente zu nutzen. Familie und Freunde sind oft sehr wichtig für normale Menschen. Sie verbringen Zeit mit ihren Lieben und pflegen enge Beziehungen. In ihrer Freizeit treiben normale Menschen oft Sport, lesen, hören Musik oder schauen Filme und Serien. Sie haben auch Hobbys und Interessen, die sie verfolgen. Viele normale Menschen genießen es zu reisen und neue Orte zu entdecken. Sie verbringen oft ihren Urlaub an verschiedenen Orten und lernen dabei auch neue Kulturen und Lebensweisen kennen. Der Alltag normaler Menschen ist oft geprägt von Routine. Sie gehen zur Arbeit, erledigen ihre Aufgaben und verbringen Zeit mit Familie und Freunden. Das Leben normaler Menschen kann auch von Herausforderungen und Schwierigkeiten geprägt sein, wie zum Beispiel Krankheiten, finanzielle Probleme oder persönliche Konflikte. Normalerweise streben normale Menschen nach Glück und Zufriedenheit in ihrem Leben. Sie möchten ihr Leben genießen und positive Erfahrungen machen.
Menschen, die denken, dass sie wichtiger oder mehrwertiger sind als 'normale' Menschen, könnten als arrogant, überheblich oder eingebildet angesehen werden. Solche Einstellungen können auf unterschiedlichen Gründen basieren, wie beispielsweise sozialem Status, Reichtum, Macht, Bildung oder anderen individuellen Merkmalen. Es ist wichtig anzumerken, dass jeder Mensch gleich an Würde und Wert ist, unabhängig von äußeren Merkmalen oder sozialem Status. Das Konzept der Wichtigkeit ist subjektiv und kann von Person zu Person unterschiedlich interpretiert werden. Es gibt keinen objektiven Maßstab, der bestimmte Menschen als "wichtiger" definiert als andere.
In einer Gesellschaft, die auf Respekt, Gleichheit und Empathie basiert, wird die Vorstellung, dass einige Menschen wichtiger sind als andere, oft kritisch betrachtet. Eine gesunde soziale Interaktion und Zusammenarbeit erfordern das Verständnis, dass alle Menschen gleiche Rechte und Würde haben.
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